Das Opfer: Abläufe und Struktur
Die grundsätzlichen Opfertypen nach 3.Mose 1-7
Das Hinaufweihungsopfer (Brandopfer)
Das mit Brandopfer übersetzte Hinaufweihungsopfer dient der opferbezogenen Ansprache an Gott.
Je nach Einkommen und persönlicher Situation kennt die Opfervorschrift unterschiedliche Möglichkeiten, dieses Opfer durchzuführen. Die konkrete Durchführung unterscheidet sich dann zwischen einem Stier, einem Ziegenbock oder Schaf oder einem Vogel. Das Töten der Tiere erfolgt aber in allen Fällen vor dem Zelt und dann folgt der Umgang mit dem Blut und den Opfergaben.
Das Speiseopfer
Das Speiseopfer dient der Gemeinschaft mit dem Herrn, abgebildet über eine gemeinsame Speise. Die Aufnahme der Speise selbst ist eine Vereinigung mit dieser Speise. Dieses Eins-werden mit der Opfergabe ist hier das Verbindende mit dem Herrn. Am deutlichsten wird dies beim Abendmahl, das Jesu vor seiner Gefangennahme mit den Jüngern (wörtlich Lernenden) abgehalten hat, bei dem er es verknüpft mit einer Darstellung im Brot und Wein. Aus diesem Vorgang und dem Umstand, dass er das vollständige Opfer erbracht hat, leitet Paulus die Bedeutung des Abendmahles her.
Auch beim Speiseopfer gibt es an die Möglichkeiten der die Opfer bringenden angepasste individualisierte Ausgestaltungen durch Einsatz von Feinmehl, Ofengebäck und Früchten.
Das Friedensopfer
Das Friedensopfer dient dem Frieden im Göttlichen Sinn.
Joh 14:27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie der Kosmos gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht erregt, aber auch nicht verzagt.
Der Frieden Gottes geht weit über einen Waffenstillstand oder einen Nichtangriffspakt oder ein friedlich nebeneinander her leben hinaus. Er beschreibt die aus der Beseitigung aller Hindernisse für einen Frieden hinausgehende Gemeinschaft, die als Miteinander beginnt und in ein Ineinander, eine wesensmäßige Einheit mündet.
Das Sündopfer
Das Sündopfer ist das klassischste von den hier vorgestellten Opfern und zeigt auf, wie Sünde nach dem Gesetz vom Sinai vergeben wird. Alle Tätigkeiten im Zelt der Begegnung werden durch die Priester durchgeführt! Wichtig ist auch hier der Unterschied zwischen DER Sünde, der Abwendung von Gott und den Sünden/Vergehungen, den Tätigkeiten, die daraus folgen. All diese Opfer können aber DIE Sünde nur zudecken und nicht auflösen:
Psalm 85:2 du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. Das finale Sündopfer ist deswegen das Opfer des Sohnes, der aus sich heraus Sünden vergeben kann und der weil er ohne Schuld und Sünde war (s.a. zum Blut), sich zur Verfehlung (meist Sünde übersetzt) machen konnte und damit die Sünden und Vergehungen ins äußerste Meer werfen konnte.
Röm 5:12 Deshalb, ebenso wie durch einen Menschen die Verfehlung in den Kosmos hineinkam und durch die Verfehlung der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, worauf alle verfehlten
Röm 5:19 Denn ebenso wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen als Verfehler gesetzt wurden, also werden auch durch den Gehorsam des einen die Vielen als Gerechte gesetzt werden.
2Kor 5:21 Den, der Verfehlung nicht kannte, hat er für uns zur Verfehlung gemacht, auf dass wir Gerechtigkeit Gottes würden in ihm.
Das Schuldopfer
Das Schuldopfer dient dem Begleichen der Schuld und hat zwei Aspekte:
a) Das Ausgleichen der Schuld gegenüber Gott und seiner heiligen Ordnung
b) Das Ausgleichen der Schuld gegenüberanderen Menschen
Geht es um Schuld gegenüber anderen Menschen, ist diese zuvor zu begleichen. Je nach Art des Vergehens oder der Schuld werden hier individuell andere Ausgleichsmechanismen genannt,
Was bleibt, ist die Schuld gegenüber Gott und seiner heiligen Ordnung.
Beispielhaft sei hier das Vorgehen bei Unreinheit aufgezeigt:
Es fällt sofort ins Auge, dass die Priester eine entscheidende Aufgabe haben und Sühnung für den Schuldigen erwirken. Hier wird das Prinzip Gottes sichtbar, dass er unter Nutzen der Priester und besonders des Hohepriesters einen mehrstufigen Weg ermöglicht, der in den Weg zu Ihm und in Ihn mündet.